das Leben von Helga Weissová

04.12.2008 16:56

Lebenslauf von Helga Weissová-Hošková
Helga Weissová wurde am 10. November 1929 als Tochter des Bankangestellten Otto Weiss und der Schneiderin Irena Weissová, geborene Fuchsová, in Prag geboren.
Vier Wochen nach ihrem zwölften Geburtstag wurde ihr bis dahin gut bürgerliches und behütetes Leben einschneidend verändert:
Sie wurde gemeinsam mit ihren Eltern am 10. Dezember 1941 in das KZ-Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort verbrachten sie drei Jahre. Zunächst war sie mit ihrer Mutter in der Dresdner Kaserne untergebracht, danach kam sie allein in das Mädchenheim L 410. - Hier entstanden die ersten Tagebuchaufzeichnungen, über 100 Zeichnungen, die dokumentarisch das Leben und Sterben im Ghetto festhalten und die Illustration zu einer Erzählung von Helga Weissovás Vater. Er war es, der das künstlerische Talent seiner Tochter auch in Theresienstadt förderte.
Ende 1944 erfolgte die Deportation nach Auschwitz. Nach wenigen Tagen wurde sie gemeinsam mit ihrer Mutter für das Lager Freiberg bei Dresden zur Zwangsarbeit für eine Flugzeugbaufirma selektiert. Mitte April 1945 wurde das Lager wegen der herannahenden Ostfront geräumt. Die Irrfahrt führte über Most, Pilsen, Klatowý in das KZ Mauthausen. Dort wurde sie von den Amerikanern befreit und konnte am 21. Mai 1945 mit ihrer Mutter nach Prag zurückkehren. Ihren Vater aber und die meisten ihrer Verwandten sah sie nie wieder.
Nach dem Krieg wurde Helga Weissová in Prag zum Gymnasium zugelassen und besuchte gleichzeitig die Grafische Schule. Beide Schulen schloss sie 1950 mit einem Examen ab. Danach studierte sie an der Akademie für Kunst und Kunsthandwerk im Studio für Monumentalmalerei unter der Leitung von Emil Filla und Alois Fišárek.
1954 heiratete sie den Musiker Jiři Hošek. Ein Jahr später wurde ihr Sohn geboren und 1960 ihre Tochter.
Heute lebt und arbeitet Helga Hošková als international anerkannte Künstlerin in Prag.
 

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