Träume und Visionen

04.12.2008 16:55

Träume und Visionen

In einer menschenfeindlichen Umgebung wie dem Konzentrationslager Theresienstadt versuchten die Häftlinge sich gegenseitig zu unterstützen. Die vielfältigen kulturellen Aktivitäten trugen dazu bei, dass die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht aufgegeben wurde. Auch Träume, Wünsche und Visionen halfen ihnen, sich ihren Lebensmut zu bewahren.

Die Schlussszene einer der ersten Kabarettveranstaltungen beinhaltete ein einfaches Lied. Die Schauspieler standen Hand in Hand am Bühnenrand und sangen dieses Lied, welches sofort zur Hymne Theresienstadts wurde:




Wenn man will, dann gelingt’s,
Hand in Hand und fest vereint,
trotz der schweren Zeit –
Humor ist noch im Herzen.
Jeden Tag ziehen wir um,
Platz für Neue wird gemacht,

Dreißig Worte nur zu schreiben sind erlaubt,
ja, doch morgen fängt das Leben an,
der Tag schon näher rückt,
packen wir das kleine Bündel dann,
nach Hause kehren wir zurück.

Wenn man will, dann gelingt’s,
Hand in Hand und fest vereint,
auf den Ghettotrümmern lachen wir.

(Aus dem Tschechischen frei übersetzt.
In: Ruth Elias. Die Hoffnung erhielt mich am Leben.)
 

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